Tradition des Böllerschießens


Das Böllerschießen hat eine lange Tradition, die bis in das 14. Jahrhundert zurückreicht, wobei sich das Schießen erst ab dem 1377 nachweisen lässt.

Trotz intensiver Nachforschungen ist nicht genau nachzuweisen, wie dieses Brauchtum entstanden ist. Erste Hinweise sind in Österreich ("Prangerschießen") und im Berchtesgardener Land zu finden.

Ausgangspunkt für das "Lärm erzeugen" war ein tief verwurzelter Aberglaube der Menschen. Man glaubte, durch Lärm die stets präsenten Geister und Dämonen vertreiben zu können. Zunächst wurden dazu Trommeln, Peitschen, Glocken und alles verwendet, was ausreichend Lärm verursachte. Die Erfindung des Schwarzpulvers bot nun hierzu ganz neue Möglichkeiten.

Die Kirche machte sich das ebenfalls zum Nutzen. bei vielen Kirchlichen Festen werden traditionell Böllerschüsse eingesetzt.  Ein Beispiel dafür ist das Langdorfer Weihnachts- oder Christkindlschießen als Ausdruck der Freude über die Ankunft des Herrn und zu dessen Begrüßung.

Kamen hochrangige Adelige oder gar Könige zu Besuch, so galt es als höchster Achtungserweis, wenn diese mit Böllerschüssen empfangen wurden. Das Böllern diente aber ebenso in Kriegszeiten oder bei großen Gefahren als Warnzeichen, so sogar noch Anfang des 20. Jahrhunderts in verschiedenen Teilen Bayerns und Österreichs

Auch bei Taufen, Geburtstagen oder Hochzeiten wird als Ausdruck der Freude und des Wunsches nach Glück geschossen.

 

Zum Einsatz kommen Handböller, Standböller oder auch Böllerkanonen.

Dabei wird einzeln oder in spezieller Reihenfolge mit traditionellen Schwarzpulverwaffen geschossen.

 

Es gibt folgende Schußfolgen:

 

Langsames Reihenfeuer

Dabei fängt nach Befehl des Schußmeisters der erste Böllerschütze zu schießen an, der nächste zählt bis drei und schießt dann usw., bis alle Schützen geschossen haben. Beim schnellen Reihenfeuer schießen die Schützen ohne Zählpause.

 

Lauffeuer

Genau wie beim langsamen Reihenfeuer schießt ein Schütze nach dem anderen, nur mit dem Unterschied,  dass nach dem letzten Schützen wieder der erste an der Reihe ist. Die Schützen müssen hierbei schnell nachladen, so dass keinen Verzögerungen auftreten. Das kann mehrere Runden, je nach Absprache so weitergehen.

 

Das Rad

Das bedeutet, dass immer schneller geschossen wird, bis die letzten 2 - 3 Schützen schon fast gleichzeitig abdrücken.

 

Der Salut

Hierbei wird so gut wie möglich gleichzeitig geschossen. Üblicherweise sagt der Schussmeister im Vorfeld an, zu wessen Ehren der Salut geschossen wird. 


Eine gute Übersicht über die Tradition des Böllerschießens sowie weiterführende Informationen finden Sie auf den Seiten des Bayerischen Schützenbundes.